Wandlungsfähigkeit und Gestaltungskraft

Wandlungsfähigkeit und Gestaltungskraft sind wichtige Kompetenzen einer entwicklungsorientierten Unternehmenskultur oder anders einer - positiven Entwicklungskultur.
In der Arbeitswelt liegt der Fokus häufig eher auf Fehlern und Mängeln, anstatt auf Stärken und Chancen. Fehler werden in unserer Gesellschaft nach wie vor eher als ein Makel und weniger als eine Chance für Lernprozesse gesehen. Für viele Menschen sind Fehler mit unangenehmen Emotionen wie Scham oder Versagen verknüpft. Emotionen, die Kraft kosten, anstatt zu beflügeln. Um Gestaltungskraft zu entwickeln braucht es Neugier, Mut und Lust, Ungewisses auszuprobieren, Emotionen die uns beflügeln. Viele Unternehmen arbeiten an ihrer Fehlerkultur, dem Umgang mit Fehlern und deren Folgen. Eine Fehlerkultur zu etablieren, um aus Fehlern zu lernen, ist grundsätzlich ein positiver Ansatz. Jedoch bleibt die Frage, ob der Blick auf Fehler tatsächlich – Neugier, Mut und Lust auf Veränderung erzeugt?
Warum nicht eher durch ein grundsätzliches Vertrauen in Fähigkeiten von Menschen an einer positiven Entwicklungskultur arbeiten?
Interessante Ansätze dazu finden sich in der Arbeit von B.F. Skinner, einem amerikanischen Verhaltensforscher, Vertreter des Behaviorismus. Sein Ansatz: In der positiven Verstärkung liegt der wirksamste Anreiz für Entwicklung.
Durch den Aufbau einer Entwicklungskultur verändert sich der Schwerpunkt im Unternehmen. Es geht nicht mehr länger um die organisierte Betrachtung von Fehlern (Fehlerkultur), sondern um die positive Bestärkung von Ressourcen und Erfahrungen (Entwicklungskultur). Durch gelebtes Vertrauen entsteht Mut aus Erfahrungen zu lernen und Neues auszuprobieren. Menschen entwickeln Gestaltungskraft, nehmen Dinge in die Hand und treiben voran. Eine völlig neue Arbeitsform entsteht. Mitarbeitende kommen plötzlich ungefragt mit Vorschlägen und Ideen, beginnen mitzudenken, sich verantwortlich zu fühlen.
Besitzen Sie persönlich Gestaltungskraft? Folgende Fragen/Anregungen können Sie nutzen mit Blick auf sich selbst, die eigene Gestaltungskraft zu entwickeln oder aber auch als Verantwortlicher im Unternehmen, Gestaltungskraft und Wandlungsfähigkeit zu fördern.

  1. Geben Sie Vertrauensvorschuss in Fähigkeiten, in Ihre eigenen oder in die Fähigkeiten von Kollegen oder Mitarbeitern.
  2. Wenn Sie Führungskraft sind, lenken Sie Ihren eigenen Blick auf Ressourcen, Erfahrungen, Erfolge und geben Sie dazu Feedback (positive Verstärkung).
  3. Verwandeln Sie Ihren persönlichen Kritiker in einen Unterstützer und Förderer.
  4. Schaffen Sie Fehlerkultur ab, bauen Sie eine Entwicklungskultur auf.
  5. Probieren Sie im Arbeitsalltag neue Arbeitsmethoden, die stark lösungsorientiert sind, zum Beispiel Design Thinking. Design Thinking bietet kreative Möglichkeiten sich auszuprobieren und neue Erfahrungen zu sammeln, um sich am Ende im Team für die beste Lösung zu entscheiden. Fehler spielen beim Design Thinking keine Rolle, im Gegenteil, es geht darum auszuprobieren, zu experimentieren, Erfahrungen zu sammeln, um Prozesse weiterzuentwickeln.

 

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